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Cheerleading im AFVD
Cheerleading in Deutschland ist längst ein eigenständiger, dynamischer und erfolgreicher Sport, der weit über das klassische Anfeuern bei Footballspielen hinausgeht. Im Zentrum der Organisation steht die Cheerleader Vereinigung Deutschland (CVD), die als Unterorganisation des American Football Verbandes Deutschland (AFVD) agiert und das Rückgrat für die Entwicklung, Förderung und den Wettkampfbetrieb des deutschen Cheerleadings bildet.

Die CVD als zentrale Organisation
Die CVD wurde am 5. April 2003 gegründet und ist die Dachorganisation aller Landesverbände für Cheerleading im AFVD. Sie ist föderal strukturiert: Alle Vereine sind Mitglied in den jeweiligen Landesverbänden, die wiederum von Landes-Cheerbeauftragten betreut werden. Die CVD ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Cheerleading in Deutschland und steht für die professionelle Vertretung der Sportart auf nationaler und internationaler Ebene.
Hauptaufgaben der CVD
- Vertretung der Interessen der Cheerleader gegenüber dem AFVD-Präsidium und auf Bundesebene
- Koordination der Cheerleaderarbeit mit den Landesverbänden
- Förderung des Nachwuchs-, Leistungs-, Breiten- und Freizeitsports
- Bekämpfung von Doping
- Entwicklung und Überwachung des bundesweiten Regelwerks (BWO)
- Organisation und Überwachung der Deutschen Cheerleading-Meisterschaften
- Öffentlichkeitsarbeit und Pflege von Kontakten zu anderen Sportverbänden
- Förderung des Schulsports und der Jugendarbeit
- Organisation von Aus- und Fortbildungen für Trainer und Juroren
Die CVD ist personell breit aufgestellt: Alle Aufgabenbereiche – von Regelwerk über Ausbildung bis hin zu Jugend und Meisterschaften – sind mit gewählten oder berufenen Fachleuten besetzt.
Historische Entwicklung des Cheerleadings in Deutschland
Die Entwicklung des Cheerleadings in Deutschland ist eng mit dem AFVD verbunden:
1988: Erste Deutsche Meisterschaft im Rahmen des German Bowl X in Berlin vor 8.000 Zuschauern. Die „Pantherettes“ aus Düsseldorf werden erster Deutscher Meister.
1990: Erster offizieller Auftritt männlicher Cheerleader beim American Bowl in Berlin. Der AFVD erkennt Cheerleading offiziell an.
1991: Erster „Spirit Bowl“ in Nordrhein-Westfalen, erste Veranstaltung nur für Cheerleader. Gründung des ersten Non-Football-Squads beim TSV Bayer 04 Leverkusen.
1992: Zweite Deutsche Meisterschaft, Ausrichtung der ersten Landesmeisterschaften und Veröffentlichung des ersten deutschen Regelwerks. Aufnahme des AFVD in den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).
Seitdem hat sich Cheerleading in Deutschland rasant entwickelt, sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport.
Ausbildung und Qualifikation
Die CVD legt großen Wert auf eine fundierte Aus- und Weiterbildung:
- Regelkundetage für Vereine und Trainer als Voraussetzung für die Teilnahme an Meisterschaften
- Trainerassistenten-, C- und B-Trainerausbildung nach den Richtlinien und mit Anerkennung des DOSB
- Coaches Kliniken mit nationalen und internationalen Experten zur Weiterentwicklung der Sportart
- Juryschulungen für Landes- und Deutsche Meisterschaften sowie internationale Wettkämpfe
- Internationale Juryschulungen für Europa- und Weltmeisterschaften
Dieses Ausbildungssystem sichert die Qualität, Sicherheit und Weiterentwicklung des deutschen Cheerleadings.
Wettkampfkategorien im Cheer und Dance
Cheerleading in Deutschland ist in verschiedene Altersklassen und Disziplinen unterteilt, die regelmäßig an die internationale Entwicklung angepasst werden.
Für die Saison 2025/2026 gelten folgende Altersklassen:
Altersklasse | Altersspanne |
---|---|
Peewees | bis 12 Jahre |
Junior | 10 bis 17 Jahre |
Senior | ab 16 Jahren |
Master | ab 25 Jahren |
Die Kategorien Cheer und Dance
Der Unterschied zwischen den Kategorien Cheer und Dance im deutschen Cheerleading liegt im Fokus und den Anforderungen der jeweiligen Disziplin:
Cheer (Cheerleading):
Im klassischen Cheerleading stehen akrobatische Elemente wie Stunts, Pyramiden, Würfe, Tumbling (Bodenturnen), Sprünge und das Anfeuern (Chants) im Mittelpunkt.
Die Teams präsentieren eine Mischung aus turnerischen, akrobatischen und tänzerischen Elementen, wobei das Ziel ist, das Publikum zu motivieren und die eigene Mannschaft zu unterstützen.
Es gibt verschiedene Teamgrößen und Formationen, darunter All-Girl, Mixed (mit männlichen und weiblichen Aktiven), Group Stunt und Partnerstunt.
Dance (Cheer Dance):
Im Cheer Dance liegt der Schwerpunkt auf tänzerischen Darbietungen, Synchronität, Ausdruck und Choreografie.
Die Programme bestehen aus verschiedenen Tanzstilen, z. B. Jazz, Hip-Hop oder Pom Dance, und verzichten meist auf akrobatische Hebefiguren oder Tumbling.
Bewertet werden vor allem Technik, Synchronität, Ausstrahlung und Kreativität der Choreografie. Auch hier gibt es Team- und Duo-Kategorien.
Kurz gesagt:
Cheer konzentriert sich auf Akrobatik, Turnen und Anfeuerung, während Dance auf tänzerische Choreografien und Synchronität setzt. Beide Disziplinen sind eigenständige Wettkampfkategorien im deutschen Cheerleading-System.
- Team Cheer: All-Girl, Coed (gemischt), Mixed
- Group Stunt: Kleine Gruppen mit synchronen Stunts
- Partnerstunt: Ein Paar, das anspruchsvolle Hebefiguren präsentiert
- Individual: Einzelathlet*innen mit Fokus auf Tumbling und Sprüngen
Cheer Dance
- Team Dance: Gruppen mit Fokus auf Tanz, Synchronität und Ausdruck
- Double Dance: Paare mit gemeinsamer Choreografie
- Urban Dance: Moderne Tanzstile wie Hip-Hop, Jazz oder Streetdance
Weitere Kategorien
- All Female: Nur weibliche Athletinnen
- Mixed: Gemischte Teams, häufig mit höherem turnerischen Anspruch
Bei allen Meisterschaften werden diese Disziplinen in den jeweiligen Altersklassen angeboten, sowohl für Gruppen als auch für Paare oder Duos. Auch männliche Cheerleader sind in den Mixed-Kategorien vertreten, was das Niveau zusätzlich anhebt.
Der Weg von der Landesmeisterschaft bis zur Weltmeisterschaft
1. Landesmeisterschaften
- Jährlich im Winter in nahezu allen Bundesländern
- Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft
- Organisation durch die Landesverbände unter Aufsicht der CVD
2. Deutsche Meisterschaften
- Austragung im Frühjahr
- Teilnahme der qualifizierten Teams aus den Landesmeisterschaften
- Wettkämpfe in allen Altersklassen und Disziplinen (Cheer und Dance, Gruppen und Paare, Mixed und All Female)
- Die Deutsche Cheerleading Meisterschaft ist das nationale Highlight und Sprungbrett für internationale Einsätze
3. Internationale Wettbewerbe
- Die besten Teams der Deutschen Meisterschaft werden für Europa- und Weltmeisterschaften nominiert
- Deutschland ist regelmäßig mit großen und erfolgreichen Kadern vertreten
- Deutsche Teams gewinnen regelmäßig Medaillen bei Europameisterschaften und waren bereits zweimal Gastgeber von Weltmeisterschaften (2009 Bremen, 2015 Berlin)
- 2015 gelang der erste Weltmeistertitel für ein deutsches Team. Bei der WM 2023 in Japan folgten weitere Titel und Medaillen.
Deutschland ist eine der führenden Nationen im internationalen Cheerleading und stellt regelmäßig die größten Teilnehmerfelder bei Europameisterschaften.
Mitgliedschaft im Deutschen Tanzsportverband (DTV)
Ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung des Cheerleadings in Deutschland ist die Mitgliedschaft des AFVD/CVD im Deutschen Tanzsportverband (DTV). Seit Anfang 2016 ist der AFVD mit seiner Sparte Cheerleading (CVD) Mitglied im DTV gemäß § 6 Abs. 8 der DTV-Satzung.
Vorteile und Bedeutung der DTV-Mitgliedschaft
- Sportfachlicher Austausch und Zusammenarbeit zwischen Cheerleading und Tanzsport
- Teilnahme an gemeinsamen Veranstaltungen und Meisterschaften im Bereich Cheer Dance
- Anerkennung und Integration von Cheerleading als eigenständige Sportart im organisierten Tanzsport
- Stärkung der Interessenvertretung auf Bundes- und internationaler Ebene
Mit der DTV-Mitgliedschaft profitieren die Mitgliedsvereine von der Infrastruktur und den Angeboten beider Spitzenverbände und erhalten Zugang zu gemeinsamen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen sowie zu Wettkampfformaten im Bereich Cheer Dance. Die Mitgliedschaft ist ein wichtiger Baustein für die bundesweite und internationale Anerkennung des Cheerleadings und ermöglicht eine noch engere Verzahnung mit dem organisierten Sport in Deutschland.
Cheerleading im AFVD steht für sportliche Vielfalt, Professionalität und internationale Erfolge. Die CVD sorgt für eine starke Struktur, umfassende Ausbildung und ein transparentes Wettkampfsystem. Von der Basis in den Vereinen über die Landes- und Deutschen Meisterschaften bis hin zu Welt- und Europameisterschaften bietet Cheerleading in Deutschland jedem Talent eine Bühne und ist längst ein Aushängeschild für den deutschen Sport. Die Mitgliedschaft im DTV unterstreicht die Anerkennung und die Zukunftsfähigkeit der Sportart und eröffnet weitere Perspektiven für Vereine und Aktive.